Zu oft beschäftigen wir uns im Affiliate Marketing vor allem mit den großen Überthemen wie dem Einsatz von Affiliates im Sales Funnel oder aber den KPIs in Kollaboration mit den Publishern. In diesem Beitrag widmen wir uns der technischen Seite hinter dem Tracking relevanter Informationen, um für Sie und Ihr Unternehmen und natürlich auch für die Affiliates den perfekten Workflow zu gewährleisten.

Welche Trackingemthoden es gibt, wo deren Vorteile liegen und warum Sie Cookies noch nicht abschreiben sollten, erfahren Sie hier.

Die unterschiedlichen Trackingmethoden für Affiliates – den Überblick behalten

Ohne Tracking können Sie den Nutzen einer Affiliate-Kampagne nicht ausspielen. Wären Sie auf Rabattcodes für die Zuordnung der jeweiligen Affiliates angewiesen, könnten Sie ausschließlich mit Affiliates kurz vor der Conversion zusammenarbeiten, für andere Partner*innen wäre die Zusammenarbeit nicht profitabel und Sie würden wichtige Chancen in der Informationsphase Ihrer Kund*innen verschenken.
Daher sind Sie in der einen oder anderen Form auf Tracking angewiesen, doch die diversen Tracker bieten auch unterschiedliche Vorzüge.

URL Tracking

URL Tracking ist recht einfach, da es einmalig gesetzte Links nutzt. Dadurch können Affiliates auch eindeutig zugeordnet werden, das funktioniert auch beim Browsen inkognito. Allerdings ist das URL-Tracking ähnlich wie ein personalisierter Rabattcode: Es funktioniert nur, wenn Kund*innen über den Link kaufen.

Cookie Tracking

Cookies werden auf den Endgeräten der User*innen gespeichert und im Browser oder in Apps hinterlegt. User*innen können damit automatisch identifiziert werden, dies funktioniert auch noch nach einigen Wochen. Haben Kund*innen sich also nach einem Monat auf Empfehlung eines Affiliates hin zum Kauf bei Ihnen entschieden, können Sie die Interaktion immer noch zuordnen.
Cookies werden allerdings nur für das jeweilige Endgerät gesammelt und können manuell gelöscht werden.

Pixel Tracking

Trackingpixel funktionieren ähnlich wie Cookies und können in den Code einer Seite implementiert werden. Vor allem Affiliate Netzwerke setzen diese Pixel ein, aber auch die Werbung bei Facebook, Instagram oder LinkedIn funktioniert über gesetzte Pixel.
Pixel Tracking ist einfach zu implementieren und kann auch für Social Media genutzt werden, wobei pro Plattform unterschiedliche Pixel zum Einsatz kommen müssen.

Postview Tracking

Diese Form des Trackings ist umstritten. Hierbei platzieren Affiliates Werbung, kaufen Besucher*innen der Websites und Blogs schließlich bei Ihnen, werden die Conversions den Affiliates zugerechnet. Unabhängig davon, ob tatsächlich auf einen Link geklickt wurde.
Umstritten ist Postview deswegen, weil Affiliates Werbung kleinteilig auf ihrer Seite platzieren können oder die Empfehlung nicht von den Affiliates kam. Es ist schlichtweg zu schwierig, nachzuvollziehen, ob Kund*innen ihre Werbung tatsächlich wahrgenommen haben.
Selbst wenn Sie Ihren Affiliates vertrauen, ohne diese Form der Kontrolle fehlen Ihnen Möglichkeiten zum Analysieren und Optimieren.

Fingerprint Tracking

Das Tracking per Fingerprint ist vergleichsweise neu und keineswegs so invasiv wie es klingt. Einem Device wird ein eindeutiger Fingerabdruck zugeordnet, basierend auf einigen oberflächlichen Informationen (Browserversion, Add-Ons, Betriebssystem). Personenbezogene Daten werden daher nicht benötigt. Allerdings gibt es so auch kein Cross Device Tracking.

ID Tracking

ID Tracking – Das Tracking mit User ID funktioniert auch über alle Geräte hinweg und trackt User*innen auch dann noch, wenn diese zwischen Smartphone und Laptop wechseln. Allerdings ist hierfür ein eindeutiger Log-In (beispielsweise über Facebook oder Google) notwendig oder das Zusammenführen von Geräte IDs. User*innen müssen sich hierfür nicht anmelden, allerdings erfordert die Mustererstellung mehr Daten.

Pixel ist nicht gleich Pixel – 1st und 3rd Party Pixel

Das Sammeln von Cookies oder Informationen über Pixel in Bezug auf individuellen Datenschutz ist ein komplexes Thema, vor allem wegen des Unterschiedes zwischen 1st und 3rd Party Cookies und Pixeln.

1st Party Pixel stammen von vertrauenswürdigen Anbietern und Kund*innen wissen, in welchem Zusammenhang die Pixel und Cookies Informationen sammeln – schließlich besuchen sie selbst ja gerade die entsprechende Website. Einige davon sind technisch essentiell, stellen die Funktionsweise einer Seite sicher oder hinterlegen den Log-In.

3rd Party Cookies und Pixel hingegen sammeln und teilen Informationen über mehrere Seiten hinweg, um etwa Werbenetzwerken die Informationen weiterzuleiten. User*innen sehen beim Surfen entsprechend Angebote von Partnerseiten, die sie zuvor besucht haben. Daher ist es wichtig, stets zwischen 1st und 3rd Party Pixel bzw. Cookie zu unterscheiden, im Affiliate Marketing sprechen wir daher von 3rd Party Cookies.
Dem Sammeln dieser Cookies müssen User*innen seit dem 01.10.2019 mit dem Opt-In-Verfahren zustimmen.

Cookie Tracking im Affiliate Marketing – Zukunftsperspektiven

Nach wie vor ist Cookie Tracking eine der am häufigsten eingesetzten Methoden im Affiliate Marketing. Sie ist leicht zu implementieren und dank des erweiterten Zeitraums von bis zu zwei Monaten in allen Phasen des Sales Funnels relevant.

Cookies sammeln relevante Informationen wie die Besuchsdauer, Herkunft und Klickpfad (haben User*innen also die URL direkt eingegeben, kommen sie über einen Link oder die Google-Suche) und das Endgerät. Auch Eingaben und Browsereinstellungen können gespeichert werden, zudem sind Cookies mit einer Lebensdauer versehen. In der Regel „leben“ Cookies 30-60 Tage oder werden nach dem Schließen des Browsers automatisch gelöscht.

Cookies sind daher nach wie vor eine valide Methode, Marketingdaten zu sammeln. Ihre Langlebigkeit spricht zudem dafür, sie auch im Affiliate Marketing weiter zu verwenden. Der Einsatz von Affiliate Links kann Cookies nur unzureichend ersetzen, gute Alternativen finden Sie vor allem in Form vom Marketing Pixel oder dem Device Fingerprint.

Fazit – faires Tracking für Affiliates, Kunden und Ihr Marketing

Zum alten Eisen gehört das klassische Cookie Tracking noch lange nicht, allerdings stellen sich beim Hinterlassen von Cookies natürlich Fragen zur Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Auch für uns steht der Datenschutz selbstverständlich im Vordergrund und wir fordern nicht nur Best Practices, sondern leben diese auch vor.

Alle unsere Kund*innen erhalten von uns die notwendigen Verfahren gestellt, mit denen Besucher*innen um eine Einverständniserklärung nach dem Anklicken der Website gebeten werden. Dies kann in der Praxis zwar Conversions kosten, allerdings ist uns das Vertrauen all unserer Kund*innen wichtiger. Mit einer fairen und transparenten Methode zum Sammeln von nicht-personenbezogenen Marketingdaten können wir mehr Sicherheit gewährleisten und alle Besucher*innen Ihrer Site wissen, dass ihre Daten bei Ihnen in guten Händen sind.

Der Umgang mit Daten erfordert immer etwas Fingerspitzengefühl beim Spagat zwischen der Privatsphäre Ihrer Kund*innen, der Vergütung der Affiliates und der Optimierung Ihrer Kampagnen. Mit transparenten Opt-In-Verfahren, offener Zusammenarbeit in Ihren Partnerprogrammen und einem Blick auf Cross Device Tracking für Ihre Omnichannel Kampagnen wird Ihnen dies aber problemlos gelingen.